Ostheim-vor-der-Rhön-Straße

Vor 45 Jahren zog ein Lohmarer Feuerwehrmann der Liebe wegen nach Ostheim vor der Rhön – so kam es zum ersten Kontakt zwischen den Feuerwehrleuten aus Unterfranken und aus dem Rheinland.

Anders als die Ehe hatte die Freundschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Ostheim vor der Rhön und dem Löschzug Lohmar Bestand und wird bis heute durch regelmäßige gegenseitige Besuche gepflegt.

Um der Freundschaft ein kleines Denkmal zu setzen, hat der Förderverein des Lohmarer Löschzugs am 23. Januar 2013 den Antrag an den zuständigen Ausschuss für Bauen und Verkehr gestellt, die im Zuge der Erweiterung des Feuerwehrhauses Lohmar-Ort neu geschaffene Zufahrt als „Ostheim-vor-der-Rhön-Strasse“ zu benennen.

Die Mühlen der Bürokratie malen bekanntlich langsam und so passierte erstmal monatelang nichts. Nachfragen nach dem Bearbeitungsstand brachten nur vage bis gar keine Antworten und so folgte ein weiteres Schreiben am 07. November 2013.

Hierauf folgte tatsächlich auch eine Antwort, allerdings von der Verwaltung. Tenor: alles zu aufwendig, daher nicht möglich. Das Seltsame hierbei: der zuständige Ausschuss hatte das Schreiben bis zu diesem Tag kein einziges Mal gesehen – wie konnte also eine Ablehnung erfolgen?

Mit dieser Frage wandte sich der Förderverein an die, die es eigentlich wissen müssten – die Politiker aus dem Stadtrat. Dort war man doch etwas verstimmt über den vorenthaltenen Bürgerantrag. Man machte Druck und die Verwaltung setzte am 07. April 2014 (also 1 Jahr und 2,5 Monate nach dem Antrag) den Punkt

 auf die Tagesordnung des Ausschusses für Bauen- und Verkehr. Beschlussvorschlag:

Die umfangreiche Begründung, die selbstredet nicht nur genau so lang wie Titel und Beschlussvorschlag war, sondern wesentlich länger, soll hier nicht wiedergegeben werden. War doch der Verlauf der Sitzung, an der auch etliche Mitglieder des Fördervereins und des Löschzuges teilnahmen, wesentlich interessanter.

Denn die Ausschussmitglieder folgten nicht dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, sondern beschlossen einstimmig dem Antrag des Fördervereins zu folgen. Nicht ohne vorher die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr nochmals ausdrücklich zu loben. Die Verwaltung musste sich geschlagen geben und erlitt – sicherlich nicht ganz unverschuldet – eine deutliche Niederlage.

Im Protokoll der Sitzung findet man davon leider nicht viel, sondern es heißt ganz förmlich:

Im Förderverein und in der Feuerwehr war man zufrieden, ging man doch davon aus, dass es diesmal nicht wieder über ein Jahr dauern würde. Und damit hatte man recht. Prinzipiell. Streng mathematisch. Von einer schnellen Umsetzung zu sprechen wäre allerdings übertrieben. Aber die Verwaltung wurde besser und so dauerte es diesmal nur 9 Monate bis das Kind endgültig einen Namen bekam. Verzeihung. Bis die Straße endlich einen Namen hatte – zwei Jahre nachdem der erste Antrag gestellt wurde.

Einen Vorteil hat die lange Bearbeitungszeit allerdings: die Straße kann im Jahr des 45-jährigen Bestehens der Partnerschaft eingeweiht werden.

(Dieser Text wurde vom Förderverein des Löschzuges geschrieben und ist kein offizieller Text der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar)