Chronik

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar – Löschzug Lohmar

  • Vorgeschichte: Aus der Zeit vor der Gründung 1923
  • Von der Gründung bis heute

Löschzug Lohmar

„Dem Feuer zum Trutz, dem Volke zum Schutz“

  1. Vorgeschichte: Aus der Zeit vor der Gründung 1923

Feuer, Quelle für Licht und Wärme, war schon immer eine Gefahr für Leib und Leben. Wie oft verloren unsere Vorfahren, die noch lange in Fachwerkhäusern aus Holz, Stroh und Lehm wohnten, ihr gesamtes Hab und Gut durch eine Feuersbrunst. Kein Wunder also, daß sich die Bevölkerung, auch ihre verantwortlichen Vorgesetzten, immer mehr zur Verminderung der Feuergefahren um vorbeugenden Schutz bemühten. So können wir im Lohmarer Nachbarschaftsbuch aus dem Jahre 1767 nachlesen: „Es soll kein Nachbar kleine, unmündige Kinder in die Nachbarschaft schicken, um Feuer zu holen. Auch soll jeder Nachbar alle Vierteljahre seinen Schornstein fegen und auch sonst vorsorgen, daß kein Brand entsteht, z. B. kein Stroh oder Heu in der Nähe einer Feuerstätte lagern.“

Schon bald, nämlich in der Zeit zwischen 1803 und 1805 erließ der Herzog von Berg die „Landesherrliche Feuerverordnung“, die den vorbeugenden Feuerschutz, die Feuerbekämpfung, die Verhaltensweisen der Bevölkerung und das Verfahren des Alarmierens per Glocke oder Hupe regelte.

Bürgermeister Franz von Gumpertz schrieb am 20. April 1812 an den Lohmarer Gemeinderat, dass die Gemeinde sofort zu versammeln sei, um ihr mitzuteilen, dass in Zukunft bei allen Bränden alle zum Löschen herbeieilen müssten.

Um das Löschen mittels Feuereimer zu erleichtern, wurde 1820 eine Spritze, die allerdings von vier Männern getragen werden musste, angeschafft. Sie ersetze man schon 1842 durch eine fahrbare Feuerspritze.

Abb. 1 – Feuerspritze um 1842

Untergebracht wurde sie in einem kleinen Spritzenhaus, das noch lange an der Hauptstraße zwischen der Mauereinfassung der Villa Friedlinde und dem Haus Dunkel stand.

Abb. 2 – Erstes Spritzenhaus in Lohmar – Zeichnung von Günter Klein

Die Wartung der Geräte übergab man Lohmarer Handwerkern, z.B. Schlossermeister Wilh. Pape und Schmiedemeister Peter Wimar Schneider. Probleme bereitete das notwendige Löschwasser. Dem aber schuf man Abhilfe dadurch, dass überall, wo kein fließendes Wasser z.B. aus Bächen vorhanden war, sog. Löschteiche angelegt wurden, die man zum Teil noch nach dem 2. Weltkrieg benutzte.

Das Ganze überwachte einsog. Spritzenmeister. Die Oberaufsicht behielt jedoch der Bürgermeister.

Ende 1889 beschaffte man unter Bürgermeister Peter Wilh. Orth für Lohmar eine Saugspritze V B, 20 Feuereimer, 2 Brandleitern von je 6 m Höhe und 100 m Druckschlauch.

So blieb das Feuerlöschwesen in Lohmar noch bis Anfang dieses Jahrhunderts. Auf Anfrage des Landrats bezüglich der Gründung einer Feuerwehr antwortete allerdings Bürgermeister Freiherr Karl von Francken am 14.2.1902: „Eine Feuerwehr ist in Lohmar nicht nötig. Brände kommen nur selten vor, und ein Löschen ist mit Hilfe der Nachbarschaft immer möglich gewesen. Feuerlöschgeräte sind vorhanden, werden viermal jährlich überprüft und mit einer Übung für die Männer, die mit der Spritze betraut sind, verbunden.“

Schon im nächsten Jahr wurden für Altenrath und Breidt fahrbare Brandspritzen der Nr. 14 F bei der Cölner-Feuerwehrgeräte-Fabrik Höing & Plug GmbH bestellt und angeschafft. Aber trotzdem lehnte man auch 1905 eine organisierte Feuerwehr ab.

Erst Amtsbürgermeister Ludwig Polstorff veranlasste die Herausgabe und In-Kraft-Setzung eines „Orts-Statuts, betreffend die Einrichtung des Feuerlöschwesens in der Bürgermeisterei Lohmar“ am 18.02.1908.

Abb. 3a – Ortsstatut zum Feuerlöschwesen in Lohmar, 18.02.1908

Abb. 3b – Polizeiverordnung dazu, 18.0.1908

Zum Dienst war jeder männliche Einwohner vom vollendeten 18. Bis zum vollendeten 50. Lebensjahr verpflichtet. Brandmeister wurde Peter Weingarten. Weitere Regelungen betrafen die Aufgaben (Gehorsamspflicht, Übungspflicht und Pflichten im Brandfalle), die Pflichten der Einwohner zur Gespann- und Wagengestellung, die Pflichten der Bewohner einzeln gelegener Höfe, die Beaufsichtigung des Feuerlöschwesens und Aufstellung der Listen der Feuerwehrpflichtigen. Diesem Statut war eine Polizeiverordnung beigefügt. Sie oblag dem damaligen Polizeisergeanten Adam Schug.

Am 19.12.1908 legte Bürgermeister Polstorff eine Liste aus, in die sich 63 Lohmarer Männer eintrugen, die gewillt waren, Feuerlöscharbeiten zu leisten. – Zu 6 größeren Bränden war es im gleichen Jahr in Donrath, bei Rothenbach und in Lohmar selbst gekommen. Eine geregelte, organisierte Feuerwehr wurde also immer notwendiger. – Im Mai 1909 wurden mehrere Dutzend Signalhupen der Firma Ludwig Gläsel aus Markneunkirchen angeschafft, und zwar für alle Gemeinden des Amtes Lohmar.

Abb. 4 – 2-töniges Signalhorn

Den ersten Versuch, eine freiwillige Feuerwehr beim Rheinischen Feuerwehrverband anzumelden, unternahm Polstorff am 22.11.1909. Aber der Gemeinderat war dagegen, auch gegen die Beschaffung weiterer Geräte und vor allem der Uniformen. Dessen ungeachtet versuchte Polstorff immer wieder von neuem, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen, bis schließlich der 1. Weltkrieg eine Weiterentwicklung zunichte machte. Wohl gelang es Polstorff, einige Uniformen, bestehend aus Hose, Rock, Gürtel und Helm (mit kurzer Spitze; bei Feuer statt der Spitze mit Deckenschraube) zu beschaffen. Dieser Zustand blieb bis 1923.

  1. Von der Gründung bis heute

Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar, Löschzug Lohmar

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Bürgermeister Ludwig Polstorff hatte sich bereits mit dem Reg. Kassen-Inspektor a.D. und Offizier Heinrich Flamm, der in der Villa Friedlinde seinen Wohnsitz hatte, bezüglich der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Lohmar abgesprochen, als er am 3. März 1923 von der französischen Besatzungsmacht als missliebiger Beamter ausgewiesen wurde. Er durfte im November 1924 wieder nach Lohmar zurückkehren und übernahm ab 10.11.1924 wieder seinen Dienst.

In der Zwischenzeit aber hatte sich Heinrich Flamm mit einigen Lohmarer Männern zusammengefunden und mit ihnen die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr be­raten. Ein Ergebnis kam endgültig am 1. Oktober 1923 zustande. In Zusammen­arbeit mit Dr. Heinz Kreuzer aus Heppenberg (Vertreter Polstorffs vom 20.4.1923 bis 10.11.1924) und dem Lohmarer Gemeindevorsteher Wilhelm Schultes sowie dessen Vertreter Josef Eich bereitete Heinrich Flamm alles vor, um die Freiwillige Feuerwehr Lohmar mit 34 Mitgliedern am 1. September 1924 anmelden zu können. Am 15.9.1924 übernahm die Wehr die Satzung der städt. Freiwilligen Feuerwehr Siegburg, die den Lohmarer Verhältnissen angepasst wurde.

Die Anerkennung durch den Regierungspräsidenten erfolgte am 28. November 1925, nachdem die Lohmarer Wehr dem Provinzial-Feuerwehr-Verband am 5.12.1924 und dem Kreis-Feuerwehr-Verband am 12.12.1924 beigetreten war.

Abb. 5a – Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar, 18. September 1924

Abb. 5b – Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar, Seite 1

Abb. 5c – Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar, Seite 15 mit Datum undUnterschrift des 1. Brandmeisters Heinrich Flamm

Heinrich Flamm, der am 1.9.1924 zum I. Brandmeister und mit ihm der Schlosser Johann Pape zum II. Brandmeister gewählt wurde, bat Bürgermeister Polstorff im Frühjahr 1925 um eine Bespannung der Spritze und um einen Leiterwagen zur Be­förderung der Mannschaft bei auswärtigen Bränden. Dieser Bitte wurde dadurch entsprochen, dass man die Gemeinden Altenrath, Breidt, Halberg, Inger und Scheiderhöhe verpflichtete, bei Feuerausbrüchen ein Pferdegespann zu schicken, um Spritze und Löschmannschaft abzuholen. Für Lohmar entstand am 14.1.1926 eine Liste zur Gestellung von Pferden und Wagen durch die ansässigen Landwirte. Mittlerweile hatte Brandmeister Flamm aus Gesundheitsgründen sein Amt nieder­gelegt und am 20.5.1926 wählte man den Schlosser Johann Pape zum Nachfolger ( zu dessen Vertreter Hugo Steimel, Landwirt), der am 12.10.1926 auch die polizeilichen Rechte erhielt. Ende 1938 wurde er zum Hauptbrand­meister, 1940 zum Obertruppführer und 1941 zum Amtswehrführer ernannt.

Abb. 6 – Feuerwehrgruppe im Park der Villa Friedlinde, 1924

Von unten nach oben und von links nach rechts: Polizeisergeant Adam Schug, Joh. Heuser, Heinrich Boddenberg, Heinr. Flamm, Joh. PapeJakob Brodesseer, Joh. Schneppenheim, Willi Schneppenheim, Wilhelm Schmitz, Peter Lüdenbach, Heinrich Pütz, Jakob Berg, Theo Schopp, Otto Schug

Abb. 7 – Brandmeister Johann Pape

Abb. 8 – Spritzenhaus in der Kirchstraße, Zeichnung von Günter Klein

Festzug um 1930                                           Gruppenbild um 1930

 

Abb. 9 – Feuerwehrgruppe, ca. 1932

von links nach rechts kniend: H. Kirschbaum, W. Kümmler, W. Werner, J. Dreck

stehend: Brandmeister Joh. Pape, J. Krieger, F. Pütz, H. Gorissen, Th. Schopp, A. Schreiber, J. Ennenbach,

  1. Wolter, H. Kruft, J. Berg, W. Höndgesberg, A. Kirschbaum, P. Pape

 

Bei Ausbruch eines Brandes musste – und muss auch heute noch – Feueralarm ge­geben werden. Dazu lief in früherer Zeit ein Feuerwehr­mann hornblasend durch Straßen und Gassen, später fuhr er auf dem Fahrrad und in den 30er Jahren auf dem Motorrad durch den Ort, bis dies kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges durch Sirenen abgelöst wurde. Peter Pape, Jean Krieger und Wilhelm Höndgesberg waren solche „Hornisten“. Aber auch auf anderen Gebieten wurde die Arbeit der Feuerwehr leichter und handlicher: Schon 1937 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Lohmar das erste Kraftfahrzeug, einen Mann­schaftswagen mit dem Kennzeichen „Pol“ für Feuerlöschpolizei, denn so hieß mittler­weile die Feuerwehr. Zur weiteren Fortbildung und Information bezog man ab 1937 „Die Feuerlöschpolizei“, das amtliche Organ für das gesamte Feuerlöschwesen, und die Zeitschrift „Der Rheinische Feuerwehrmann“. – Für den ausgeschiedenen 2. Brand­meister Hugo Steimel wurde Fritz Pütz zum Löschmeister ernannt. Es dauerte jedoch noch bis 1940, als die Handdruck­spritze gegen eine Motospritze ersetzt wurde. Ein Probealarm ergab, dass 27 Feuerwehrmänner und die Motorspritze in 20 Minuten am Brandort waren. Schließlich erhielt die Lohmarer Wehr am 20.7.1942 eine neue Motor­spritze mit Transportwagen, das Löschgruppenfahrzeug LF 8. Aus jener Zeit, genau vom 21.5.1941, stammt die ne­benstehende Mitgliederliste.

 

Mitgliederliste von 1941

Pape Johann

Obertruppführer
Lützenkirchen Wilhelm Truppführer
Pütz Fritz Haupttruppmann
Ennenbach Wilhelm Haupttruppmann
Krieger Jean Haupttruppmann
Höndgesberg Wilhelm Haupttruppmann
Kirschbaum August Haupttruppmann
Kirschbaum Heinrich Haupttruppmann
Golumbeck Jacob Haupttruppmann
Frembgen Josef sen. Haupttruppmann
Schüller Josef Haupttruppmann
Berg Jacob Haupttruppmann
Kruft Heinrich Obertruppmann
Klein Toni Obertruppmann
Schopp Theo Obertruppmann
Gorissen Hubert Truppmann
Müller Jacob Truppmann
Höndgesberg Peter Truppmann
Gries Heinrich Truppmann
Lohmar Peter jr. Truppmann
Arnold Peter Truppmann
Euler Eduard Truppmann
Knipp Peter Truppmann
Kraheck Willy Truppmann
Weiß Karl Truppmann
Roland Andreas Truppmann
Schug Walter Truppmann
Krauthäuser Willy Truppmann
Lüdenbach Fritz Truppmann

 

Abb. 10 – Löschfahrzeug LF 8

 

Gruppenbild 1936

 

In den nächsten Kriegsjahren verringerte sich durch zu­nehmende Wehrerfassung die Anzahl der Mitglieder so stark, dass Truppführer Lützenkirchen – ab 1942 Ober­truppführer – gezwungen war, ab 1943 auch weibliche Helferinnen einzusetzen. So entstand die Lohmarer Damenfeuerwehr, die nach kurzer Ausbildung des öfteren eingesetzt wurde, z.B. nach einem Bombenabwurf in Wielpütz, wo zwei Kinder verschüttet wurden; bei einem Brand am Wiesenpfad in Lohmar, wo eine Frau im Bett verbrannte; und nach einem Brandbombenabwurf auf dem Böttnerhof in Hall­berg. Ihr größter und wohl auch schlimmster Einsatz geschah beim Luftangriff auf Troisdorf am 29. Dezember 1944, bei dem es über 300 Tote gab. Hier wurde die Damenwehr im und am Troisdorfer Krankenhaus, Schlossstraße, das damals auch schwer getroffen wurde, eingesetzt. Viele Helferinnen konnten erst am nächsten Tag nach Lohmar zurückkehren, Gott I ob unversehrt.

Eine besondere Ehrung erhielt die damalige Damenfeuerwehr, die sofort nach Kriegs­ende aufgelöst wurde, bei der Feier des 60. Stiftungsfestes am 5. Juni 1983.

Abb. 11 – Damenfeuerwehr 1943

v.l.n.r.: W. Lützenkirchen, Kath. Schönenborn (Löhre), Hilde Schwammborn (Kann), Käthe Scheiderich (Altenrath), Elisabeth Schopp (Scheiderich) Agnes Harnisch, Margarete Becker (Hesseler), Margarete Hagen (Klug), Alwine Voigt

 

Zu dieser Damengruppe zählten: Käthe Altenrath, Gerta Bürvenich, Maria Eschbach, Gertrud Hallberg, Agnes Harnisch, Margarete Hesseler, Lieselotte Heuser, Hilde Kann, Elisabeth Klein, Margarete Klug, Helma Mailänder, Änne Pohl, Elisabeth Scheiderich, Katharina Schwamborn und Alwine Voigt.

Abb. 12 u. 13 – Damenfeuerwehr 1944

Elisabeth Müller (Klein), Maria Eschbach, Agnes Harnisch

 

Abb. 14 – Ehrung der Damenfeuerwehr 1983 beim 60jährigen Stiftungsfest

Von links nach rechts: W. Söntgerath, Margot Schrage (Heuser), Helma Zimmermann (Mailänder), Hilde Schwammborn (Kann), Käthe Scheiderich (Altenrath), Elisabeth Schopp (Scheiderich), Maria Eschbach

 

Mitgliederverzeichnis von 1947

 

Gruppenbild Stiftungsfest 1948, Originalbild im Archiv HGV

Obere Reihe von links: Wilhelm Klein, Adolf Bürvenich, Robert Linden

mittlere Reihe von links: Peter Witte, Willi Söntgerath, Karl Heuser, Karl Schultes, Peter Kümpel

Untere Reihe von links: Jean Krieger, Heinrich Kirschbaum, Josef Schüller, Willi Ennenbach, August Kirschbaum, Jacob Berg, knieend von links: Willi Höndgesberg, Heinz Kirschbaum

Nach dem 2. Weltkrieg begann – wie überall – der Wiederaufbau, auch der Lohmarer Feuerwehr. Durch die Beschlagnahme des schon erwähnten Löschfahrzeuges LF 8 seitens der Besatzungsmächte wurde man um Jahrzehnte zurückversetzt. Dieser Zustand dauerte an bis 1951, als endlich ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF 8 wieder angeschafft werden konnte. Von 1945-1946 übernahm Heinrich Kirschbaum die Zugführung, die Josef Schüller bis 1959 weiterführte.

Gruppenbild um 1951 Aktive vorm jetzigen Jägerhof

Von oben links: Hans Liesenfeld, Fritz Kurtsiefer, Hans-Josef Rottländer, unbekannt Reihe davor von links: Karl Heuser, Arthur Hök, Reinhard Neumann, Willi Höndgesberg, Willi Rösing

Reihe davor von links: Heinrich Kirschbaum, Wilhelm Klein, Heinz Kirschbaum, August Kirschbaum Reihe davor von links: unbekannt, Anton Trompetter

untere Reihe von links: Theo Schopp, Wilhelm Ennenbach, Dieter Lindner?, Johann Pape, Josef Schüller

Der junge Mann ganz links ist Gerd Streichardt, heute Vorsitzender des HGV.

 

Gruppenbild um 1951

Von links: Josef Schüller, Willi Höndgesberg, Wilhelm Klein, Heinz Steimel, Karl Heuser, Hans-Josef Rottländer, Dieter Lindner?, Wilhelm Ennenbach, Willi Rösing, Theo Schopp, Reinhard Neumann, Anton Trompetter, Arthur Hök, Heinrich Kirchbaum, Fritz Kurtsiefer

 

Übung im Sommer 1951
Hier eine Teilnehmerliste eines Ausfluges zum Herrenteich

 

Gruppenbild Stiftungsfest 1956 Treppe Jägerhof

Hinten von links: Willi Meng, Hans Meng, Heinz Steimel Reihe davor von links: unbekannt, Reinhard Neumann

Reihe davor von links: Herbert Höndgesberg, Adolf Bindhammer, Josef Bürling

vorne von links: Toni Laufenberg, Theo Schopp, Hans Liesenfeld, Willi Höndgesberg

 

Gruppenbild in den 57er „Motorschaden bei Einsatzfahrt“

Von links: Josef Schüller, Wilhelm Söngerath, Willi Höndgesberg, Eugen ?,

Hans Meng (sitzend), Karl­Heinz Höndgesberg, Richard Hein, Hein Damerau,

Toni Laufenberg, Heinz Steimel, Gebhard Meng, Jean Krieger.

 

Es dauerte jedoch noch 10 Jahre als der TLF16 1961 neu angeschafft wurde und es zu einer beträchtlichen Erhöhung der Einsatzkraft der Lohmarer Wehr kam. Theo Schopp wurde 1959 neuer Zugführer. Als er 1962 das Amt des Amtbrandmeisters übernahm, wurde Willi Höndgesberg als neuer Zugführer gewählt.

 

Pastor Vosswinkel bei der Segnung des neuen TLF 16

 

Gruppenbild bei der Fahrzeugsegnung

Von links: Wilhelm Söntgerath, Hans Kappes, Wilhelm Ennenbach teils verdeckt,

Heinz Steimel, Alwin Rolfes, Fritz Hammermeister teils verdeckt, Willi Rösing, Hans Meng,

Reinhard Neumann, Bernd Öhm, Anton Trompetter, Gebhard Meng, Hein Damerau,

KBM Bertram, Karl­-Heinz Höndgesberg, Heinrich Kirschbaum, Amtsdirektor Pick,

Willi Höndgesberg, Jean Krieger, Josef Schüller, Bürgermeister Wilhelm Schultes,

Hans-Josef Höndgesberg, Theo Schopp

 

Dieses Fahrzeug war bis 1983 im Einsatz und wurde durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 abgelöst. 1964 kam ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS dazu. Diese Fahrzeuge und Geräte mussten natürlich auch untergebracht werden. Das alte Spritzenhaus in der Kirchstraße neben der Schule (siehe Abb. 8) war inzwischen zu klein geworden, und außerdem mangelte es an einer zusätzlichen Lehrerwohnung, die man hier errichtete (früher Wohnung Kirchstraße 13, heute Lidl-Parkplatz). Ein neues Feuerwehrgerätehaus wurde am alten Marktplatz an der Mittelstraße (heute Rathaus, Rathausstraße), das 1947 fertig gestellt worden war, bezogen. Hier standen zwei Hallen und außerdem noch zwei Wohnungen zur Verfügung. Darüber hinaus konnten Geräte und Fahrzeuge auf dem Marktplatz vorgeführt und erprobt werden.

 

Abb. 15 – Feuerwehrgerätehaus am alten Marktplatz 1960

 

Übung 1962 vor dem Gerätehaus, jetzt Standort Rathaus

Von links: Heinz Steimel, Hans Kappes, Hans- Josef Höndgesberg, Josef Bürling,

Reinhard Neumann, Hans Meng, Hans Sieben, Heinz Funken, Karl-Heinz Höndgesberg

 

Übung 1962 Gerätehaus

Hinten links: Theo Schopp, Hans Kappes, Josef Bürling, Hans Meng, Hans Sieben,

vorne links: Heinz Steimel, Hans-Josef Höndgesberg, Reinhard Neumann, Willi Höndgesberg

 

Gruppenbild zum 40-jährigen Stiftungsfest 1963

Hinten links: Johanns Niethen, Willi Rösing, Karl-Heinz Höndgesberg, Hein Damerau,

Richard Hein, Hans-Josef Höndgesberg, Hans Sieben,

Heinz Steimel, Horst-Dieter Höndgesberg

mittlere links: Theo Schopp, Anton Trompetter, Heinz Funken, Gebhard Meng,

Reinhard Neumann, Bernd Öhm, Josef Bürling, Alwin Rolfes?, Hans Kappes,

Hans Meng, Willi Höndgesberg

Sitzend: Jean Krieger, Wilhelm Ennenbach, August Kirschbaum,

Karl Schultes, Wilhelm Söntgerath

vorne kniend: Hans (Hansi) Meng

 

Vier Mann auf der Brücke bei Aggerhochwasser

Von links: Toni Laufenberg, Hans Sieben, Reinhard Neumann, Hans Meng

 

1965 begann der Rathausbau, und wieder musste die Feuerwehr umziehen, und zwar wieder zur Schule Kirchstraße. Der Umzug der Schule vom Kirchdorf in die modernen Räume der Waldschule war mittlerweile beendet, so dass auf dem alten Schulhof drei Gerätehallen gebaut werden konnten. So waren ausreichend Unterstellmöglich­keiten gegeben. Außerdem standen im alten Schulgebäude ein Schulungsraum und zwei Dienstwohnungen zur Verfügung. Damit war ein schnelles Ausrücken der Wehr bei Einsätzen und Hilfeleistungen sowie praktische und theoretische Ausbildung ge­währleistet.
1973 feierte der Löschzug Lohmar sein 50-jähriges Stiftungsfest. Besuch erhielten sie von seiner Partnerfeuerwehr aus Ostheim v.d. Rhön

 

Gruppenbild Aktive 1973

Hinten links: Theo Schopp, Hans Petritz, Horst Knop, Helmut Löschner, Peter Urbach, Manfred Böhnstedt, Karl-Heinz Miebach, Gerd Keuler, Willi Korn, Hans-Josef Höndgesberg, Anton Vuijc, Heinz Steimel, Franz Wasielewski, Horst-Dieter Höndgesberg, Karl-Heinz Höndgesberg, Klaus Schneider?, Willi Höndgesberg

Vorne links: Peter Gasper, Winfried Thüringer, Hans-Georg Scheer, Hans-Peter Langels, Wolfgang Frank, Josef Bürling, Hans Sieben, Hans Meng

 

Alters- und Ehrenabteilung

Von links: Anton Trompetter, Wilhelm Söntgerath, Josef Schüller, Jean Krieger, Heinrich Kirschbaum

 

Festabend zum 50-jährigen Stiftungsfest mit Ivan Rebroff

Von links: Hans-Josef Höndgesberg, Horst Knop, Hans Maier, Ivan Rebroff,

Anton Vuijc, Gerd Keuler verdeckt, Karl-Heinz Höndgesberg

 

Abb. 16 – Neues Feuerwehrgerätehaus am Lohmarer Dreieck

 

Hans Meng übernahm 1973 das Amt des Zugführers von Willi Höndgesberg, der in diesem Jahr Gemeindebrandmeister der Gemeinde Lohmar wurde.

Hans Meng führte den Löschzug bis 1977.

 

In den folgenden Jahren wurde es etwas unruhiger in der Zugführung, die Hans Peter Langels von 1977 bis 1979, anschließend Theo Schopp von 1979-1980 und wieder Hans Meng von 1980 bis 1983 übernahmen.

 

Kontinuität in der Zugführung kam erst wieder zustande, als Ralf Zimmermann 1983 mit gerade mal 25 Jahren das Amt übernahm.

Auch in der Kirchstraße entstand bald wieder Platzmangel. Dies aber löste die Ge­meinde Lohmar durch den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses im Donrather Dreieck, das im März 1982 eingeweiht werden konnte. Hier erhielt die Freiwillige Feuerwehr Lohmar endlich ein großzügiges, ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werdendes Angebot an Räumlichkeiten: eine große Halle mit vier Stellplätzen, einen ca. 100 m2 großen Schulungsraum, zwei Büroräume für Löschzug und Gemeinde- bzw. Stadtbrandmeister, eine moderne Küche, einen Funkraum, einen eigenen Raum für die Jugendfeuerwehr und die notwendigen Sanitärräume.

Wie schon erwähnt wurde das Tanklöschfahrzeug 1983 ersatzbeschafft. 1985 wurde der Fuhrpark durch einen Rüstwagen RW1 erweitert. Das in die Jahre gekommene Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS wurde 1986 ersatzbeschafft.

Ein Gerätewagen Gefahrgut GWG wurde 1990 im Fuhrpark neu beschafft und 1996 an die Löschgruppe Breidt weitergegeben. 1991 erhielt der Löschzug einen Einsatzleitwagen ELW 1.

 

Gruppenbild Aktive 1983

Hinten links: Dieter Meurer, Thomas Schneider, Frank Rottländer, Dieter Grützenbach, Horst Statezni, Uwe Bürling, Guido Klee, Rainer Buhrandt, Oswald Mattheß, Josef Eberts, Stefan Höndgesberg

Mitte links: Ralf Zimmermann, Helmut Mock, Josef Bürling, Hans-Otto Schug, Hubert Gerhards, Theo Hansen, Olaf Giese, Werner Kron, Manfred Mohr, Manfred Böhnstedt, Jürgen Scholl, Hans-Peter Langels, Hans Meng
Vorne links: Wilfried Meng, Herbert Mohr, Horst Pauli, Hans-Josef Höndgesberg, Karl-Heinz Höndgesberg, Jean Krieger, Gerd Keuler, Hans-Georg Scheer, Horst Knop, Hans Sieben

 

Gruppenbild Aktive 1993

Von links: Norbert Schulze, Domenic Garofalo, Herbert Hansen, Toni Pinciroli, Ralf Steimel, Hans-Gerorg Scheer, Dirk Giese,Karl-Heinz Höndgesberg, Olaf Giese, Josef Eberts, Volker Berg, Anton Vuijc, Hubert Gerhards, Dieter Grützenbach, Gerd Keuler, Hans Sieben, Olaf Neumann, Werner Müllenbach, Stefan Höndgesberg, Ralf Zimmermann

 

Löschzug Lohmar mit Ehrenabteilung und Jugendfeuerwehr 1998

Auf dem TLF von links: Markus Breuch, Philipp Knoff, Andre Neff, Daniel Otto, Florian Knoff; vor dem TFL stehend hinten von links: Wolfgang Elfgen, Sebastian Gisart, Patrick Michalski, Dirk Schönthaler, Norbert Schulze, Holger Greß, Gerd Keuler;

davor von links: Martin Hennicke, Stefan Müller, Moritz Ponert, Thomas Walther, ?, Daniel Arnold, Willi Kron, Anton Vuijc

auf dem Leiterpark von links: Achim Gerhards, Ralf Retzlaff, Jürgen Zetzsche, Frank Ruckszio, Herbert Hansen, Torsten Galle, Hubert Gerhards, Marcell Eichler, Daniel Schwamborn

auf der DL stehend: Wilfried Meng, Gerd Pollnow, Josef Eberts, Bernd Steimel, Horst Knop, Sandro Mäuerer
auf der DL sitzend von links: im Führerhaus Ralf Steimel, Kai Bauer, Stephan Kämmer, Jan-Michael Krüger, Nadine Opitz, Costa van Wüllen, Ralf Schönegger, Ralf Zimmermann

vor der DL stehend hinten von links: Olaf Giese, Stefan Höndgesberg, Dieter Meurer
davor stehend von links: Karl-Heinz Höndgesberg, Hans Sieben, Christian Felten, Mathias Schultz, Sven Ziaja, Anna-Dolores Berg, Michael Geberzahn, Michael Both

 

Abb. 17 – Die Lohmarer Jugendfeuerwehr 1998

 

Ehrenabteilung 1998

Anton Vuijc, Hans Sieben, Karl-Heinz Höndgesberg, Willi Kron

 

1994 übernahm Stefan Höndgesberg das Amt des Zugführers von Ralf Zimmer­mann.

Überfüllt war die Fahrzeughalle, als 1996 eine Drehleiter DLK 23/12 der Lohmarer Wehr vom Flughafen Köln-Bonn geschenkt wurde.

Kurz darauf fand in Lohmar der erste Drehleitermaschinistenlehrgang statt, den Jürgen Bandemer leitete.

2002 gab Stefan Höndgesberg die Zugführung an Wilfried Meng weiter.
Im Jahr 2003 wurde die Drehleiter vom TÜV wegen technischer Mängel aus dem Dienst genommen. Im Rat wurde heftig diskutiert ob eine Reparatur, wie von einigen gefordert, überhaupt noch Sinn macht. Auch die Feuerwehr sah eine Anschaffung eines Vorführfahrzeugs als die sinnvollere Lösung und so kam es im Herbst zu einer „Demo“ der Lohmarer Feuerwehr vor dem Rathaus. Der Stadtrat beschloss die Neu­anschaffung der DLK 23/12, so dass der Löschzug das Fahrzeug in 2004 erhielt.

 

Erster Drehleiterlehrgang 1997 in Lohmar Hinten: Stefan Höndgesberg

Vorne links: Wolfgang Elfgen, Bernd Steimel, Frank Ruckszio, Ralf Zimmermann, Markus Breuch, Dieter Meurer, Stefan Völkerath, Norbert Schulze, Achim Gerhards

 

Auch im Lohmarer Vereinsleben ist der Löschzug aktiv. So stellte der Löschzug 2004 das Lohmarer Dreigestirn mit Prinz Wilfried II. (Meng), Bauer Achim (Gerhards) und Jungfrau Daniela (Schwamborn) und als Adjutant Jürgen Bandemer.

In den folgenden Jahren wurde der Fahrzeugpark kontinuierlich modernisiert.

2006 erfolgte der Ausbau des neuen Einsatzleitwagens ELW 1, ein Jahr später wurde das TLF 16/25 ausgemustert und durch ein Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 ersetzt.

2008 begannen nach langer Wartezeit die Planungen zum An- und Umbau des Gerätehauses. Zeitweise standen bis zu 7 Fahrzeuge in den 4 Hallen, in denen sich auch noch ein Großteil der Spinde mit der Einsatzkleidung befanden.

Betreut wurde der in zwei Bauabschnitten gegliederte und knapp drei Jahre dauernde Umbau durch Wilfried Meng und Stefan Höndgesberg.

2010 feierten die Mitglieder des Löschzugs mit den Kameradinnen und Kameraden aus Ostheim das 40-jährige Bestehen der Freundschaft zwischen den Wehren.

Aus diesem Grund fuhren die Mitglieder der Ehrenabteilung und die Witfrauen be­gleitet von den Aktiven für drei Tage an die Rhön.

2011 erhielt der Löschzug einen Gerätewagen Logistik 2, der zusammen mit dem ein Jahr später beschafften Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16 das LF 16-TS sowie den RW 1 ersetzt.

 

Zusätzlich wurde ein ge­brauchtes Mannschaftstrans­portfahrzeug beschafft, welches seit dem Jahr 2010 für den Tagesalarm auf dem Firmen­gelände der Firma Emitec steht. Federführend bei den Aus­schreibungen und Beschaffungen der Fahrzeuge waren Haupt­brandmeister Jürgen Bandemer aus dem Löschzug Lohmar und Manuela Schörghofer von der Stadtverwaltung Lohmar.

 

An aktiven Mitgliedern mangelte es der Lohmarer Feuerwehr nie. Trotzdem gründete man 1964 die Jugendfeuerwehr mit dem Ziel, keine Nachwuchssorgen zu bekommen. Nach Vollendung des 10. Lebensjahres können schon Kinder in diese Gruppe aufgenommen werden. Mit an­fänglich spielerischen Einsätzen und Schulungsnachmittagen, veranstaltet vom jeweiligen Jugendwart, werden sie allmählich herangebildet, so dass sie mit 17 Jahren in den Kreis der Aktiven aufgenommen werden. Besonders zu erwähnen sind hier die lang­jährigen Jugendwarte Josef Bürling und Andre Neff.

 

Hauptaufgabe der Feuerwehr ist die Bekämpfung von Schadensfeuern – ver­ursacht durch Blitzschlag, technische Defekte, Brandstiftung, Selbstentzündung oder menschliches Fehlverhalten. Das Feuerlöschwesen – an sich schon uralt – ent­wickelte sich von der Handdruckspritze (siehe Abb. 1) über die Dampfspritze zu den heutigen hoch modernen Feuerwehrfahrzeugen, ausgerüstet mit eingebauten Löschmittelbehältern, die gefüllt sind mit Wasser, Schaum oder Trockenlöschmittel. Brennbare, feste Stoffe, wie z.B. Holz, können mit Wasser, brennbaren Flüssigkeiten, wie z.B. Öl, nur mit Schaum oder Trockenlöschmittel gelöscht werden. – Aber neben dieser Hauptaufgabe entstanden in den letzten 50 Jahren noch viele andere Einsatz­verpflichtungen, wie technische Hilfeleistung bei Unfällen, Überschwemmungen, Ex­plosionen, Umweltkatastrophen und Giftgasalarm.

 

Man spricht zwar nur einfach von der „Feuerwehr“, jedoch gibt es hier Unterschiede. Da ist zunächst einmal die Berufsfeuerwehr (meist in Großstädten), die aus Beamten des feuerwehrtechnischen Dienstes besteht.

Daneben gibt es die freiwillige Feuerwehr, die sich in der Regel aus ehrenamtlich tätigen Einsatzkräften zusammensetzt. Können in einer Stadt oder Gemeinde die Feuerwehrpflichten auf diese Weise nicht erfüllt werden, kommt es zur Pflichtfeuer­wehr, gebildet aus dienstverpflichteten, nebenamtlich tätigen Einsatzkräften. Nach diesen Ausführungen können wir in Lohmar stolz darauf sein, nun schon seit 90 Jahren eine gut funktionierende freiwillige Feuerwehr zu haben, und alle Bürger sollten den Mitgliedern dieser Wehr danken; denn es sind immerhin über 100 Ein­sätze jährlich zu verzeichnen, Einsätze bei Tag und Nacht, oft verbunden mit persön­lichen Opfern im Dienste des Nächsten.

In diesem Zusammenhang sei an mehrere Großeinsätze erinnert: In den frühen Morgenstunden des Karfreitages 1974 (12. April) kam es zu einem Millionenschaden bei einem Großfeuer in Lohmar. Das Sägewerk Sauer, neben der damaligen Fabrik Fischer gelegen, brannte total nieder. Nach dem Sirenenalarm traf als erste die Lohmarer Feuerwehr ein, dann folgten die Wehren aus Siegburg und den Lohmarer Außengemeinden. Über 100 Wehrleute waren im Einsatz. Dabei wurden zunächst die anliegenden Wohnhäuser und eine Werkhalle der Firma Fischer vor dem Über­greifen des Feuers abgesichert. Das Sägewerk aber ging völlig in Flammen auf. Von allen Seiten kämpften sich die Feuerwehrleute an den Brand heran, der nach stundenlangem Einsatz gelöscht werden konnte. Wie die Polizei feststellte, war Brandstiftung die Ursache. So jedenfalls berichteten alle Tageszeitungen.

Am 28. November 1981 hieß es in der Rhein-Sieg-Rundschau: „Piper stürzte im Schneesturm ab. Drei Stunden verzweifelte Suche nach vermisstem Flugzeug. Suchmannschaften fanden Wrack und zwei Tote im Wald auf der Lohmarer Höhe“. Bei der „Piper“ handelte es sich um ein zweimotoriges Sportflugzeug, nach dem zu­nächst in der Wahner Heide gesucht wurde. Dann weitete man die Suche auf den Lohmarer Wald aus. Schließlich fand die Besatzung eines Mannschaftstransport­wagens der Lohmarer Feuerwehr die abgestürzte Maschine. Sie hing aufgerissen im Holzbachtal bei Lohmarhohn. Im Cockpit fand man die Leichen einer Frau und eines Mannes. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da das Flugzeugwrack an einem Abhang lag und das Cockpit senkrecht zwischen zwei Bäumen hing. Die Frei­willige Feuerwehr Lohmar bewachte die Absturzstelle bis zum nächsten Tag, an dem die weiteren Untersuchungen stattfanden.

 

Am 12. Juni 2010 kam es an der Donrather Kreuzung zu einem schweren Verkehrs­unfall mit einem PKW und einem Reisebus. Bei dem Unfall starb ein Mensch und 34 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der Löschzug Lohmar war als einer der ersten vor Ort und leitete die ersten Rettungsmaßnahmen ein. Bei diesem Einsatz waren insgesamt über 175 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus dem ganzen Rhein-Sieg-Kreis vor Ort.

In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar 2011 vernichtete ein Großfeuer die Grund­schule im Lohmarer Ortsteil Neuhonrath. Ein abgebrochener Außenstrahler setzte die Außenfassade aus Holz in Brand. 140 Feuerwehrleute aus den Stadtgebieten Lohmar, Siegburg und Troisdorf waren im Einsatz.

Trotz all dieser Aufgaben und vielen Einsätzen, Versammlungen, Sitzungen, Übungen und Ausbildungslehrgängen (Grundlehrgang TM1 in Lohmar, Lehrgänge für Atem­schutz usw. auf Kreisebene, Gruppenführer- und Jugendwartlehrgänge in Münster am Institut der Feuerwehr NRW) machte sich die Freiwillige Feuerwehr Lohmar auch im sozialen und gesellschaftlichen Leben verdient: Sie übernahm von Anfang an die Organisation und Durchführung des Martinszuges und -festes mit dem traditionellen Martinsball. Diese Tradition wurde lediglich im Dritten Reich unterbrochen. Im November 1935 ging für viele Jahre der letzte Martinszug von der Schule Kirch- straße zum Sportplatz am Burgweiher, wo das Martinsfeuer entfacht wurde. Dieser Brauch wurde 1946 wieder aufgenommen und seitdem lückenlos aufrecht erhalten                                                                                                                                     ^
mit einer Ausnahme: 1968 fiel der Martinszug aus, weil die Lehrerschaft eine Teil­nahme abgelehnt hatte und somit nach Meinung der Elternpflegschaft keine ge­nügende Sicherheit gegeben war. Dieser Streit konnte jedoch geschlichtet werden, so dass in den nächsten Jahren wieder alles ordnungsgemäß verlief. Wie die Kinder­zahl stieg zeigt ein Vergleich der Anzahl der „Weckmänner“. Kam man 1967 mit 900 Wecken und 2500 Martinslosen aus, so waren es 1974 schon 1900 Wecken und 6000 Lose. Außerdem legte die Feuerwehr auch den Zugweg und den Platz für das Martinsfeuer fest, sorgte für den Darsteller des Heiligen Martin und ein dazu gehöriges Pferd, ferner für die notwendigen Musikkapellen. Martinsdarsteller war lange Zeit Theo Schopp. Ihm folgten Willi Kron, Helmut Mock, Volker Berg, Norbert Schulze und Daniel Schwamborn.

 

Abb. 18 – St. Martin zu Pferd (Theo Schopp)

 

Dass es hierbei auch zu kleinen Pannen kommen konnte, zeigte eine Begebenheit aus dem Jahre 1981: Noch ehe sich der Martinszug in Bewegung setzte, stürzte der „Hellije Zinte Mäetes“ (St. Martin) vom Pferd, das beim ersten Ton der Musikkapelle scheute und durchging. Beim Sturz verletzte sich St. Martin so sehr, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ein anderer Feuerwehrmann übernahm die Rolle des St. Martin – allerdings zu Fuß. Dies blieb bis heute einmalig.

 

Eine fast genauso lange Tradition hat die jährliche Nikolausfeier, veranstaltet für die Kinder der Aktiven. Nur in wenigen Jahren wurde auf die Feier verzichtet, da es an Kindernachwuchs mangelte. In solchen Zeiten wurden dann aber die wenigen Kinder vom Nikolaus zu Hause aufgesucht. St. Martin- und Nikolausdarsteller waren meist dieselbe Person. Vor nunmehr 42 Jahren, also 1971, kam es durch Heirat eines Aktiven der Lohmarer Wehr mit einer Dame aus Ostheim v.d. Rhön zu einem freund­schaftlichen Verhältnis zur dortigen Freiwilligen Feuerwehr. Gegenseitige Besuche, verbunden mit Erfahrungsaustausch, gehören seitdem zur jährlichen Tradition. Möge die Verbindung also noch recht lange bestehen bleiben.

 

Da die Feuerwehr – wie wir schon gehört haben – einen Beruf darstellt, hat sie selbst­verständlich auch ihren Schutzpatron, den heiligen Florian: Er war Offizier bei den Soldaten des röm. Statthalters von Nurikum (röm. Gebiet der Ostalpen) und wurde um das Jahr 304 in der Enns (Nebenfluss der Donau in Österreich) ertränkt, weil er gefangenen Christen helfen wollte. Kein Wunder also, dass die Lohmarer Wehr auch im Besitz einer holzgeschnitzten Figur dieses Heiligen ist. Dargestellt ist er als Soldat, der mit einer Hand ein brennendes Haus löscht und in der anderen Hand einen Schutzschild mit dem Lohmarer Wappen hält, auf dem Sockel sind die Jahres­zahlen 1923-1963 zu sehen. Und – kaum zu glauben: Dieses Schmuckstück wurde bei der Feier zum 50-Jährigen 1973 entwendet. Im Protokoll vom 13.6.1973 heißt es: „Nun galt es noch, unseren Florian wieder herbeizuschaffen, der uns auf unserem 50-jährigen Gründungsfest (1.-3.6.1973) abhanden gekommen ist. Mittlerweile weiß man, wo sich der Kerl herumtreibt und durch Freikaufen wieder in unseren Besitz gelangen kann. Spontan machen sich sämtliche Feuerwehrkameraden auf den Weg zu Steinbach (damaliger Besitzer des Restaurants „Lohmarer Hof“), wo er inzwischen Quartier bezogen hat, um unseren Schutzpatron unversehrt wieder in Empfang zu nehmen.“ Seitdem wird er gehegt und gepflegt und steht heute wohlbehütet und verschlossen in einer Glasvitrine im Schulungsraum des neuen Feuer­wehrgerätehauses.

 

Dieser geschichtliche Überblick der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar-Ort mag deut­lich gemacht haben, mit welchen Anfangsschwierigkeiten man zu kämpfen hatte, aber auch wie notwendig diese Einrichtung war, ist und bleibt. Möge deshalb unsere Feuerwehr auch in Zukunft stets genügend Nachwuchs und Kraft erhalten, um auch weiterhin uns allen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln zu können. Dafür sei ihr ein ganz besonderer Dank ausgesprochen.

 

 

 

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Quellenangaben:

Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar, Löschzug Lohmar (Protokollbücher, Alben, Sammlung von Zeitungsausschnitten u.a.)

Stadtarchiv Lohmar (Bestand VI, VIII, 4, 25; VI, VIII, 5, 25, VI, VIII, 9, 25; VI, VIII, 10, 25; VI, VIII, 11, 25; VI, VII, 12, 5)

Privatarchiv des Verfassers: (Festschriften der Freiwilligen Feuerwehren aus Lohmar 1973, 1983, 1993, 2013; aus Scheiderhöhe 1987 und aus Siegburg 1981; Dokumentation „Lohmar im Dritten Reich“ 1997)

Bildmaterial:   Bild 1 aus Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Siegburg

Bild 2 und 8 Zeichnungen von Günter Klein

Bild 3 – 5 Stadtarchiv Lohmar

Bild 6, 9, 10, 16 – 19 Freiwillige Feuerwehr Lohmar

Bild 7, 11 – 15 aus Privatbesitz

Sonstige Bilder aus Privatbesitz oder HGV Lohmar